Die ersten Minuten des Tages: Aufstehen, anziehen, raus aus dem Haus. Und irgendwann später: langsam aufwachen…
Es war kurz nach fünf als ich verschlafen das Haus verließ. „Normale“ Menschen gehen unter der Woche anscheinend Arbeiten, und das um kurz nach fünf. Wohin jetzt? Um 16:00 wollte ich da sein, nicht in Berlin, sondern einige Kilometer weiter, Jugendbildungsstätte nannte man das. Also musste ich spätestens um 15:00 am Bahnhof sein. Könnte knapp werden. Also Zugfahren? Jain, gezwungenermaßen setzte ich mich für 18min, zusammen mit Pendlern und Schulkindern, in den RE nach Teltow, nur bis nach Teltow. Da angekommen begab ich mich auf Nahrungssuche. Randnotiz: Tiefkühlgemüse erzeugt kein langanhaltendes Sättigungsgefühl!
Auf einmal schmelzen die Kilometer nur so dahin. 20, 19, 18, 17, es ist mittlerweile 9 Uhr, ich bin in BERLIN. Kein Feuerwerk, Konfetti, Begrüßungskomitee. Dafür aber verdampfender Regen der das Sonnenlicht streut, Holunderblütenduft und ein, von kräftigem Grün gesäumter, Weg Richtung Hauptbahnhof. Die Euphorie beginnt. Jeden Tag an eine Grenze gestoßen und jetzt scheint das Ziel erreicht. Die Euphorie erreicht ihren Höhepunkt. Der Entschluss: Ich werde bis zum Hauptbahnhof laufen. Ich werde die letzten Kilometer und Schritte genießen. Ich werde… Berlin gewaltig unterschätzen!
„Mein“ Dorf hat 1.860 Einwohner, die nächst größere Stadt ist 4km entfernt, sie hat 32.960 Einwohner, die nächst größere Stadt… ich könnte so weiter machen, aber um die Einwohnerzahl von Berlin zu erreichen müsste ich noch einige Städte weiter gehen.
Lange Rede kurzer Sinn, ich bin länger durch Berlins Stadtteile gelaufen, als ich durch unseren Landkreis laufen könnte.
3km, 2km, 1km, ich komme am Bahnhof an und… | Hier fängt eine neue Kategorie an: UWC Vorbereitung